Journées suisses des
Médecines du personnel
des Institutions de soins

La main au travail
Lausanne - CHUV
18-19 novembre 2004

Journées scientifiques
de la Société Suisse
de Médecine du Travail

Praktische Empfehlungen für die hygienische Händedesinfektion

Pia Raselli, infirmière chef,
Division autonome de Médecine Préventive Hospitalière, CHUV, Lausanne

Die Händedesinfektion ist eine Handlung mit dem Ziel, die transiente oder kontaminierende Flora zu eliminieren und zu zerstören.

Die Übertragung pathogener Keime über die Hände des Pflegepersonals bildet die Hauptursache der nosokomialen Infektionen. Eine optimale Händehygiene, sei es durch Händewaschen mit medizinischer oder normaler Seife oder das Einreiben von Alkohol gehört nach wie vor zu den fundamentalen Elementen der Infektprävention.

Die Händedesinfektion ist der Händewaschung bezüglich mikrobiologischer Wirksamkeit weit überlegen. Zudem benötigt sie gemäß eigener Studien die Hälfte der Zeit, benötigt keine Trockentuch und ist unabhängig eines Lavabos durchführbar. Die leichte Erreichbarkeit der Mittels ist entscheidend für die Compliance des Personals.

Das Einreiben der Hände mit einer alkoholischen Lösung ist eine Alternative zum Händewaschen und kann vorgenommen werden, wenn die Hände nicht sichtbar schmutzig sind (Sekrete, Blut oder Exkremente). Tatsächlich verliert Alkohol einen Teil seiner Wirkung beim Vorhandensein von organischem Material. Für eine optimale Wirksamkeit muss die Kontaktzeit mindestens 10 bis 15 Sekunden betragen. Das Einreiben von Alkohol hat gegenüber dem Händewaschens den Vorteil, dass es schnell, ohne Bewegung im Raum und ohne Lavabo durchgeführt werden kann. Es erlaubt unter anderem eine Einsparung der Zeit, die man bräuchte, um zum Lavabo zu gehen, die Hände zu spülen und zu trocknen. Die bakterielle Kolonisation der Hände bleibt im Verlauf der Pflegetätigkeit konstant und ist praktisch linear (Arch Intern Med 1999;159:821-826). Alkoholische Desinfektionsmittel erlauben die Applikation einer rasch verfügbaren und rasch wirksamen Händehygiene als Alternative, die mit dem Ablauf der Pflege, insbesondere wenn an selben Patienten/derselben Patientin verschiedene Handlungen durchgeführt werden, vereinbar ist.

Aus mikrobiologischer Sicht haben alkoholische Lösungen den Vorteil eines breiten Wirkungsspektrums und einer Wirksamkeit gegen vegetative Bakterien, die bei der residenten Flora hundert Mal grösser ist als die Wirksamkeit in Europa erhältlicher antiseptischer Seifen.